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Über das Fellowship

HSJP Fellowship für Kritisch-Konstruktiven Wirtschaftsjournalismus

Das HSJP Fellowship fördert kritisch-konstruktiven Wirtschaftsjournalismus. Gesucht wird eine herausragende Rechercheidee für eine bessere Wirtschaft, die dann im Rahmen des Fellowships umgesetzt werden soll. Es verbindet ein Stipendium der ING Deutschland mit einem Mentoring-Programm durch Flip.

Bei der Umsetzung der ausgezeichneten Rechercheidee wird der/die Fellow von den vielfach ausgezeichneten Wirtschaftsjournalisten und Flip-Gründern Felix Rohrbeck und Christian Salewski betreut: Sie unterstützen bei der Recherche, bei der Entwicklung einer möglichst partizipativen und crossmedialen Dramaturgie und mit Kontakten zu Medienpartnern. Das Fellowship ist auf einen Zeitraum von drei Monaten ausgelegt. Am Ende steht im besten Fall ein Leuchtturm-Projekt, das auch Helmut Schmidts Anerkennung gefunden hätte.

Was bietet das Fellowship?

  • Das Stipendium (gestiftet von der ING Deutschland) deckt die Lebenshaltungskosten in Höhe von 3.000 Euro pro Monat ab (für maximal drei Monate). Außerdem werden notwendige Reise- und Recherchekosten (anteilig) übernommen (bis maximal 6.000 Euro)
  • Das Mentoring-Programm von Flip bietet intensives Sparring durch Felix Rohrbeck und Christian Salewski (siehe oben) und einen Büroplatz im Flip-Büro auf Hamburg-St. Pauli

Wer kann sich bewerben?

Journalistinnen und Journalisten, die zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht älter als 35 Jahre sind, eine konkrete Rechercheidee entwickelt haben und bereit sind, drei Monate in Vollzeit an dem Projekt zu arbeiten. Auch eine Bewerbung als Duo ist möglich, wenn beide Journalist*innen über drei Monate Vollzeit an der Recherche arbeiten und sich die Förderung teilen.

Was gehört in die Bewerbung?

  • Motivations-Schreiben und aussagekräftiger Pitch der Rechercheidee (zusammen maximal drei Seiten)
  • Ein Lebenslauf
  • drei aussagekräftige, journalistische Arbeitsproben

Bewerben Sie sich jetzt!

Die Auswahl des Fellows erfolgt durch die Jury des Helmut Schmidt Journalistenpreises in Abstimmung mit Felix Rohrbeck und Christian Salewski.

Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2026.

Zur Bewerbung

HSJP Fellow 2025: Christian Schweppe

Das mit 15.000 Euro dotierte Fellowship zum Helmut Schmidt Journalistenpreis geht in diesem Jahr an den freien Investigativ-Journalisten Christian Schweppe. Er wird sich im kommenden Jahr in einer dreimonatigen Recherche kritisch-konstruktiv mit der Rüstungspolitik in Deutschland beschäftigen: Wie kann die sicherheitspolitische Aufrüstung verantwortungsvoll gestaltet werden – im Spannungsfeld zwischen der Wahrung militärischer Sicherheit und dem berechtigten Informationsinteresse der deutschen Öffentlichkeit?

HSJP Fellow 2024: Jacqueline Goebel

Die freie Journalistin Jacqueline Goebel hat sich im Rahmen des HSJP Fellowship in einer dreimonatigen Recherche kritisch-konstruktiv mit Cloud-Seeding-Technologien beschäftigt und ist der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen und Erfolge die Manipulation von Wolken hat, insbesondere für den Hochwasser- und Katastrophenschutz. Eine Reise zu den Wettermachern zeigt, wer das Geschäft mit den Wolken vorantreibt – und in welche Welt es uns führen könnte. Dabei entstand ihr erster eigener Film als Autorin und Reporterin bei STRG_F: Die Regenmacher: Können sie das Wetter beeinflussen? Und ein Bericht bei Flip: Die Wettermacher.

HSJP Fellow 2023: Leon Kirschgens

Das HSJP Fellowship 2023 ging an den freien Journalisten Leon Kirschgens. Seine Idee: Sich kritisch-konstruktiv dem Thema Wasserstoff widmen – und der Frage nachgehen, wie sinnvoll, „grün“ und fair die Wasserstoffimporte nach Deutschland sind. Gemeinsam mit den beiden Mentoren und erfahrenen Wirtschaftsjournalisten Christian Salewski und Felix Rohrbeck hat er die Idee während seines dreimonatigen Fellowships geschärft – und ist der gesamten, zukünftigen Lieferkette des grünen Wasserstoffs hinterhergereist, Station für Station, von der namibischen Wüste bis in die norddeutsche Provinz. Das Ergebnis ist die Reportage „Auf der Suche nach dem Joker“, die als zehnseitige, opulent bebilderte Geschichte im Wirtschaftsmagazin brand eins sowie online bei Flip erschienen ist.

Leons Kirschgens Reportage widmet sich einem hochrelevanten Thema: Soll Deutschland klimaneutral werden, ohne dass unser Wohlstand leidet, brauchen wir grünen Wasserstoff. Kein Wunder, dass er die Fantasien von Politiker*innen und Investor*innen beflügelt. Fragt man allerdings nach, wie der Wasserstoff zu uns kommen soll, bleibt vieles vage. Im Fall von Namibia aber kann man es konkret machen. Und das hat Leon Kirschgens getan. In der Wüste hat er festgestellt, das bisher weder ein Windrad noch ein Elektrolyseur existieren. In der namibischen Hafenstadt Lüderitz, aus der die benötigten Fachkräfte kommen sollen, fehlt es an Ausbildungszentren. Auch von den Schiffen, die den Wasserstoff in Form von Ammoniak einmal transportieren sollen, gibt es lange nicht genug. Ingesamt zeigt seine Reportage wie fragil die Lieferkette ist, auf der Deutschlands Hoffnungen fußen. Und dass der Zeitplan der Politik wohl nicht zu halten sein wird. 

Für Leon Kirschgens war es nicht nur die erste, große Auslandsrecherche, sondern auch die mit Abstand längste und komplexeste Reportage, die er bisher verfasst hat. „Das Fellowship war für mich der ideale Rahmen, um ein solches Projekt umzusetzen“, sagt er. „Ich habe richtig viel gelernt.“

HSJP Fellow 2022: Cristina Helberg

Die Jury des Helmut Schmidt Journalistenpreises hat im November 2022 das erste HSJP Fellowship an die freie Journalistin Cristina Helberg vergeben. Sie hat sich im Sommer 2023 in einer dreimonatigen Recherche kritisch-konstruktiv dem Thema Inklusion gewidmet. Dabei ist sie der Frage nachgegangen, was sich wirtschaftspolitisch und gesellschaftlich ändern müsste, damit Menschen mit und ohne Behinderung öfter erfolgreich zusammenarbeiten können.

Ihr Artikel „Inklusion“ ist im Dezember 2023 in der ZEIT und bei ZEIT ONLINE erschienen: www.zeit.de