Preisträgerinnen und Preisträger 2016–2018

 

Preisträgerinnen und Preisträger 2016

Den ersten Preis erkannte die Jury den Journalisten Frederic Obermaier, Bastian Obermayer und Vanessa Wormer von der Süddeutschen Zeitung zu. Zusammen mit anderen Medien hatten sie im Frühjahr 2016 die „Panama Papers“ publik gemacht und damit für weltweites Aufsehen gesorgt. Aus den Papieren ging hervor, wie Staatschefs, Diktatoren und Sportstars mithilfe des auf Panama ansässigen Offshore-Dienstleisters Mossack Fonseca ihr Vermögen vor den Finanzbehörden verschleiern. 

Mit dem zweiten Preis würdigte die Jury die investigative journalistische Leistung, mit der Kayhan Özgenc und Jan C. Wehmeyer, Bild am Sonntag, den VW-Abgasskandal verfolgten und immer neue Details ans Tageslicht brachten, die für die Vorstände mehr als peinlich sein mussten. 

Den dritten Platz belegte Miriam Opresnik vom Hamburger Abendblatt mit ihrer Serie „Mein erster Laden“. Die Journalistin begleitete ein Jahr lang die Existenzgründerin Jennifer Hinze auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit, Die Ex-Bankerin gründete ein veganes Feinkostgeschäft mit Café.

 

Preisträgerinnen und Preisträger 2017

Den ersten Rang belegten Till Krause und Hannes Grassegger mit ihrer im SZ-Magazin erschienenen Reportage #insidefacebook, in der sie über die Arbeit der Menschen im Löschzentrum für Facebook berichteten. Darin schilderten sie unter anderem, mit welchen brutalen und menschenverachtenden Videos und Bildern die Mitarbeiter dabei konfrontiert werden. Sie gaben den Lesern Einblicke in eine „verschlossene Welt mit grauenerregenden Jobs“.

Der zweite Preis ging an ein Autoren-Kollektiv (Lutz Ackermann, Benedikt Becker, Manuel Daubenberger, Philip Faigle, Karsten Polke-Majewski, Felix Rohrbeck, Christian Salewski und Oliver Schröm) für ihren Beitrag „Milliarden aus der Staatskasse: Die Steuerräuber“. Sie erläuterten in diesem Stück, wie Banker, Berater und Anwälte mit sogenannten Cum-Ex-Steuergeschäften den Staat ausplünderten. Das Thema wurde crossmedial sowohl in der „Zeit“ und „Zeit-online“ als auch in einem Film in der ARD-Sendung „Panorama“ aufgegriffen.

Der dritte Preis wurde 2017 von der Jury gleich zweimal vergeben.

Zum einen an Karsten Krogmann, der in der Nordwest-Zeitung den Beitrag „Abgehoben – die Geschichte der EWEKrise“ veröffentlichte. Im Mittelpunkt standen der Oldenburger Energieversorger EWE und dessen ehemaliger Vorstandsvorsitzender sowie eine umstrittene hohe Spende an die Klitschko-Stiftung in der Ukraine.

Ebenfalls mit dem dritten Preis prämiert wurden Svea Eckert, Jasmin Klofta und Jan Lukas Strozyk für ihre NDR-Produktion „Nackt im Netz: Millionen Nutzer ausgespäht“. Sie berichteten, wie multinationale Unternehmen mit den Daten von Internetnutzern ein Milliarden-Geschäft machten.

Preisträgerinnen und Preisträger 2018

Den ersten Platz belegte die SWR-Dokumentation „Spiel ohne Grenzen“ von Dr. Tilman Achtnich unter der Redaktion von Hanspeter Michel. Anhand einfacher Beispiele wie Zwiebeln, Fliesen und Fahrrädern zeigten die Autoren in „Die Story im Ersten“, wie im Welthandel getrickst, getäuscht und gedroht wird.

Für ihre crossmediale Produktion „Paradise Papers“ ging der zweite Preis an die Reporter und Redakteure der Investigativteams der Süddeutschen Zeitung und des NDR und WDR. In ihrem Film, in Hörfunk-Features und einer Artikel-Serie beleuchteten die Preisträger, wie Konzerne und Superreiche Steueroasen nutzen. In den Paradise Papers mit einem Umfang von 13,4 Millionen Seiten tauchten die Namen von Großkonzernen ebenso auf wie die von Superreichen und Spitzensportlern.

Der dritte Platz des Helmut Schmidt Journalistenpreises wurde 2018 zweimal vergeben.

Zum einen an Christian Deker und seinen Co-Autoren Henning Wirtz für die Sendung „CFD Trading: Wer sind die YouTube-Typen, die dich reich machen wollen?“ des NDR-Rechercheformats STRG_F. Dabei ging es um dubiose Rendite-Versprechen, die sich letztlich als Abzockerei erwiesen.

Für ihre umfangreiche Serie „Leben ohne Plastik“ erhielt Kerstin Mommsen, Redakteurin beim Südkurier, ebenfalls den dritten Preis. Auf Anregung ihres achtjährigen Sohnes unternahm die Journalistin den Selbstversuch von einem Leben ohne Plastik.