Preisträgerinnen und Preisträger 2013–2015

 

Preisträgerinnen und Preisträger 2013

Der erste Preis ging an die Journalisten Bastian Brinkmann, Christoph Giesen, Frederik Obermaier und Bastian Obermayer von der Süddeutschen Zeitung. Die Autoren berichteten im Frühjahr 2013 in einer Serie im Rahmen der Enthüllungen von Offshore-Leaks ausführlich über die Geheimnisse von Steueroasen und ihre Hintermänner. Die umfassenden Dokumente dieses Leaks enthielten Daten über die Geschäftsbeziehungen von rund 130.000 Personen aus unterschiedlichen Ländern in sogenannte Offshore-Zentren.

Anfang 2013 geriet der weltweit führende Online-Händler ins Zwielicht: Diana Löbl und Peter Onneken vom Hessischen Rundfunk berichteten in einer ARD-Reportage über Leiharbeiter bei Amazon. Darin deckten sie die schlechte Bezahlung und Behandlung ausländischer Arbeitskräfte auf, von denen der Online-Riese jeweils zur Hochsaison vor Weihnachten Tausende über eine Leiharbeitsfirma anheuerte. Die viel diskutierte Reportage zeigte, was sich hinter der Fassade von Amazon.de verbarg. Für diese Enthüllungen wurden die Autoren mit dem zweiten Preis ausgezeichnet.

Handelsblatt-Reporter Fabian Gartmann deckte mit seiner Geschichte auf, wie das trickreiche System der Berufskläger gegen Aktiengesellschaften funktioniert und wies erstmals nach, dass sich Berufskläger und deren Anwälte nicht nur unerlaubt im Hintergrund die Honorare teilen, sondern dass die Anwälte in diesem Geschäft selbst die Fäden in der Hand halten.

Gartmann teilte sich den dritten Preis mit Annina Reimann von der WirtschaftsWoche, die über die Machenschaften der FXDirekt Bank berichtete. Bevor die BaFin im Dezember 2012 ein Moratorium über diese Wertpapierhandelsbank anordnete, soll das Institut über Jahre hinweg Kunden ausgeplündert haben. Die Autorin schilderte die zweifelhaften Geschäfte abseits regulierter Börsen.

Preisträgerinnen und Preisträger 2014

Den ersten Platz belegten Bastian Obermayer und Uwe Ritzer mit ihrem im Januar 2014 in der Süddeutschen Zeitung erschienenen Beitrag „Abgefahren“. Darin berichteten die Autoren, der ADAC als mit Abstand größter Automobilclub Europas habe bei der Wahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ massiv manipuliert. Der damalige ADAC-Geschäftsführer sprach zunächst von einer „Schande für den Journalismus“. Doch schon wenige Tage später gab der Automobilclub die Fälschungen zu.

Für seinen Film „Master of the Universe“, der im Herbst 2009 in Deutschlands Kinos lief, erhielt Marc Bauder den zweiten Preis. Darin gewährte sein Protagonist – der ehemalige Investmentbanker Rainer Voss – beängstigende Einblicke in eine „größenwahnsinnige, quasi-religiöse Parallelwelt hinter verspiegelten Fassaden“. Ziel des unter anderem vom Hessischen Rundfunk und vom SWR unterstützten Filmprojekts war es, eine Geschichte über die Finanzwelt von innen heraus zu erzählen.

Stefan Aust und Thomas Ammann erhielten den dritten Preis für ihre Dokumentation „Der geplünderte Staat“. In dieser Koproduktion von NDR und ARTE unter der redaktionellen Verantwortung von Kathrin Bronnert und Kuno Haberbusch zeigten die Autoren, wie mithilfe von Öffentlich-Privaten Partnerschaften (ÖPP) die staatliche Schuldenbremse umgangen wird und neue Milliardengräber für die Steuerzahler entstehen. Als Beispiele führten die Preisträger unter anderem die Hamburger Elbphilharmonie und den Neubau des Pariser Justizpalastes ins Feld.

Preisträgerinnen und Preisträger 2015

Der erste Preis ging an Jonas Rest und Eva Roth für ihre in der Berliner Zeitung erschienene Serie „Ausgelagert ins Netz“. Anhand mehrerer Beispiele zeigen die beiden Autoren auf, wie im Internet ein „digitales Proletariat“ entsteht.

Für ihre Recherche „Rentner unerwünscht“ erhielten Katharina Henrich und Martin Schulz den zweiten Preis. In ihrem Beitrag in der Zeitschrift Finanztest schildern sie unter dem Titel „Rentner unerwünscht“ die Schwierigkeiten älterer Menschen, mit ihrem Riester-Vertrag zum Beginn der Auszahlungsphase zu einem anderen Anbieter zu wechseln.

Die Autoren Carolyn Braun, Marcus Pfeil, Felix Rohrbeck und Christian Salewski erhielten den dritten Preis für die in der ZEIT erschienene Reportage „Auf der Jagd nach dem Schrott“. Darin verfolgen die Autoren die 5750 Kilometer weite Reise eines alten Fernsehapparates.