Preisträgerinnen und Preisträger 2002–2005

Ab dem Jahr 2002 wurde der Helmut Schmidt Journalistenpreis nicht mehr in Mediengattungen aufgeteilt, sondern auf drei geteilte Preise: Einen 1. (7.500 Euro), einen 2. (5.000 Euro) und 3. Preis (2.500 Euro).

 

Preisträgerinnen und Preisträger 2002

Der erste Preis ging an Renate Daum vom Anlegermagazin „Börse Online“ für ihre Beiträge „Navigation ins Nirgendwo“ und „Außer Kontrolle“, in denen sie über Luftbuchungen und „virtuelle Kunden“ des Telematik-Unternehmens Comroad berichtete. Damit deckte sie einen der größten Betrugsskandale am Neuen Markt auf. Den Stein ins Rollen gebracht hatten Recherchen der Journalistin während eines Urlaubs in Asien. 

Für seinen im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ erschienenen Beitrag „Die Schlacht der Spekulanten“; erhielt Wolfgang Reuter den zweiten Preis. Er berichtete auf der Grundlage interner Unterlagen der Deutschen Bank nach Ansicht der Jury besonders anschaulich über den Paketverkauf von Telekom-Aktien durch das größte deutsche Geldinstitut. Die Umstände dieses Wertpapier-Deals hatten im vergangenen Jahr hohe Wellen geschlagen.

Den dritten Platz sicherten sich Ursel Sieber und Mathew D. Rose von der SFB-Kontraste-Redaktion für ihren TV-Beitrag „Pleite ohne Ende – die Bankgesellschaft Berlin“. Die Journalisten bereiteten darin sehr detailliert die wirtschaftlichen und politischen Hintergründe des Skandals um das Berliner Geldinstitut auf. 

Preisträgerinnen und Preisträger 2003

Der erste Preis ging an Hauke Reimer von der „WirtschaftsWoche“. Ausgezeichnet wurde er für seinen im Februar 2003 erschienenen Beitrag „Der Zerstörer“. Reimer machte darin auf die dubios anmutenden Geschäfte des Florian Homm, Manager des Hedgefonds ARE, aufmerksam. Homm gehe mittels dieses Hedgefonds Shortpositionen bei Unternehmen ein und forciere dann negative Aktienanalysen. Nach solchen Analysen hatten Shortseller bereits die Kurse von WCM und MLP massiv gedrückt. So könne Homm Aktien unter dem Einstiegskurs erwerben. Hauke Reimer deckte in seinem Beitrag in der „WirtschaftsWoche“ diese höchst zweifelhafte Doppelrolle Homms als Hedgefonds-Manager und Initiator von Researchstudien auf und warnte vor den Risiken für die betroffenen Unternehmen.

Christian Buchholz von „manager-magazin.de“ erhielt für seinen Beitrag „Einmaliger Fall in Deutschland“ den zweiten Preis. Er setzte sich im Mai 2003 mit den Ursachen für die Verschuldung einiger Mitarbeiter des Discountbrokers DAB auseinander. Die DAB hatte ihren Mitarbeitern 1999 ein großzügiges Aktienoptionsprogramm gewährt und ihnen zusätzlich Kredite in Höhe eines Jahresgehalts zur Verfügung gestellt. In einem Rundschreiben riet die DAB ihren Mitarbeitern sogar, auf Kredit gekaufte Aktien nicht zu verkaufen. Aufgrund des Wertverfalls der DAB-Aktie im Vergleich zum Höchstkurs um bis zu 96 Prozent hatten Dutzende von Mitarbeitern mit einem massiven Schuldenproblem zu kämpfen.

Der dritte Preis ging an Roland Stimpel für seinen Beitrag im Magazin „DMEuro“. Stimpel ging in dem Bericht „Betonblase“ bereits im Oktober 2002 auf die immer weiter anschwellenden Mittelzuflüsse bei Offenen Immobilienfonds ein. Er legte leicht verständlich das Problem der nur begrenzt zur Verfügung stehenden lukrativen Immobilienobjekte dar und mahnte Handlungsbedarf der Anleger an.

Preisträgerinnen und Preisträger 2004

Der erste Preis ging an Frank Donovitz, Karin Spitra und Joachim Reuter Joachim Reuter vom „Stern“. Das dreiköpfige Autorenteam hatte im Jahr 2003 unter dem Titel „1x1 des Geldes“ eine fünfteilige Artikelserie verfasst, die sich durch besonders hohen und konkreten Nutzwert auszeichnete. 

Der Wirtschaftsredakteur Thomas Öchsner von der „Süddeutschen Zeitung“ erhielt für seinen Beitrag „Ein Bund fürs Leben“ den zweiten Preis. Darin ging es um fragwürdige Geschäfte mit Ratenkrediten. 

Den dritten Preis erhielt Ulrich Wolf von der „Sächsischen Zeitung“. In seinem Artikel „Das große Rendite-Dilemma“ setzte er sich mit den Geschäften der Sächsischen Landesbank auseinander.

Preisträgerinnen und Preisträger 2005

Mit dem ersten Preis wurde der TV-Beitrag „Bankgeheimnisse – Der Konkurs eines Computerhändlers“ ausgezeichnet. Klaus Martens vom WDR schilderte darin, wie Großbanken mit zur Insolvenz des einstmals renommierten Unternehmens m+s electronic bei Aschaffenburg beitrugen. Banken, die zuvor am Börsengang dieses Computerhändlers kräftig verdient hatten.

Der Hörfunk-Journalist Stefan Schmid vom DeutschlandRadio erhielt den zweiten Preis für seinen Beitrag über die Ohnmacht der Aktionäre, die auf Hauptversammlungen ohne nennenswerten Einfluss bleiben und mit kalten Buffets billig abgespeist werden.

Ein dritter Preis wurde nicht vergeben.